Freitag, 17. Oktober 2014

Der Club der Traumtänzer von Andreas Izquierdo

Das Leben macht Spaß, es ist großartig Erfolg zu haben. Genauso sieht es der Unternehmensberater Gabor Schöning. Doch kurz bevor er einen weiteren Sprung auf der Karriereleiter machen kann, verursacht er einen Unfall und verletzt eine Sonderschul-Rektorin schwer. Damit der prikäre Auslöser des Unfalls nicht bekannt wird, fordert Kathrin als Ausgleich von ihm, sich um eine Gruppe Sonderschüler zu kümmern. Was als schwieriger Tanzkurs beginnt, entwickelt sich nicht nur für die Kinder zur lebensverändernden Maßnahme.

Andreas Izquierdo hat einen wundervoll leichten Schreibstil, der genau die richtigen Töne trifft. Dieses Buch ist besonders.

Man fühlt sich wie in einer Achterbahn der Gefühle.

Vor Beginn der Fahrt freut man sich auf das Abenteuer, es kribbelt leicht im Bauch

Mit viel Humor und nackten Tatsachen konfrontiert, lernt man Gabor Schöning kennen. Typisch erfolgreicher Karrieretyp, der sich nimmt, was er will.

              "Sein blanker Po flammte wie der Lichtkegel eines Leuchtturms mal von
               links, mal von rechts darin auf, während treibende südamerikanische
               Rhytmen die Luft erzittern ließen."
Die Achterbahn nimmt Fahrt auf und man ist überrascht von den unvorhersehbaren Kurven

Der so überheblich wirkende Unternehmensberater setzt sich für die Kinder ein. Die Schicksale, die sich auftun, lassen ihn nicht kalt und er versucht zu helfen. Auch wenn er teilweise weit über das Ziel hinausschießt.

Die Alltagsschilderungen der Kinder bewegen und machen deutlich, dass die Schublade "Sonderschüler" viel zu oft verschlossen bleibt und man den Inhalt anschauen sollte, bevor man sein Urteil fällt.

Aus der Kurve heraus lehnt man sich zurück und genießt die Fahrt, beruhigt sich

Die Tanzkinder und Garbor haben sich zusammengerauft und man erfährt viel über Tanzstile. Die Tango-Begeisterung ist zu spüren.
Der Buiseness-Alltag wird beleuchtet mit all seinen unschönen Facetten.

Schlussfahrt, man möchte aussteigen, weil man ein mulmiges Gefühl bekommt

Felix, eines der Tanzkinder erkrankt schwer. Die emotionale Tiefe dieses Abschnitts hat mich sehr bewegt. Man merkt, dass sich der Autor intensiv mit der Thematik auseinander gesetzt hat. Behutsam wird man auf das Unausweichliche vorbereitet und trotzdem oder gerade deswegen fließen die Tränen beim Lesen. Die Stärke und der Mut dieses jungen Menschen ist bewundernswert.

Ende der Fahrt - einfach glücklich sein

Dieses Buch hat mich sehr bewegt und nachdenklich gemacht. Gleichzeitg war es unterhaltsam und lebensfroh.
Ich kann nur sagen: Unbedingt lesen!

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