Boris Meyn hat einen sprachgewaltigen Roman geschaffen. Das Spiel der Worte verbunden mit Zeitgeschehen, Kunst, Hamburger Stadtgeschichte und politischer Vergangenheit ist eine gelungene Romanmischung. Der Schreibstil ist gewagt und der Leser muss sich auf das Wortspektakel einlassen, um einen Lesefluss entstehen zu lassen.
Zitat: "Als Substrat dieser Begegnung blieb nur der Schrebergarten meinerIm Mittelpunkt steht Bildhauer Peter Baumann, der während seiner Studienzeit sich durch seine unterschiedlichen Liebesbeziehungen zu seinen Kunstwerken inspirieren läßt. Dabei fliegen ihm die Liebesbeweise nur so zu. Eine undefinierte Anziehungskraft läßt ihn für andere begehrenswert werden. Besonders die Ménage à trois mit Anelis und Theo ist Segen und Fluch zugleich. Durch sie kann er sein Meisterwerk "die Amazone" geschaffen aus Theos und Anelis Körpern fertigen. Schlussendlich tritt Baumann aber wieder die Flucht vor einer Entscheidung an.
Phantasien."
Mit dem Protagonisten selbst konnte ich mich nur schwer anfreunden. Wirkt er doch sehr narzistisch und wenig am Leben der anderen interessiert. Er nimmt sich, was er an Gefühlen benötigt und läßt nur soviel Nähe zu, wie er ertragen kann.
Begleitet wird die Handlung durch bildhauerische Elemente, die besonders die Skulptur "Der Kuss" von Brâncuși wie einen roten Faden immer wieder im Geschehen auftauchen lassen und letztendlich das Schlüsselelement der Geschichte darstellen.
Meine Bewertung: 4 von 5 Punkten:
Quelle: youtube
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